Rasseln, Glöckchen, Trommeln und Klangschalen

Babysingen in St. Albani

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Beate Quaas stieß auf diese aus Dänemark stammende Idee, als sie in ihrem Beruf als Musiklehrerin für zukünftige Erzieherinnen und Erzieher musikalische Angebote für deren Praxis entwickelte. „Das Modell finde ich wunderbar. Es ergibt sich dadurch die Chance für die Kinder, eine frühe Vertrautheit mit Musik und einem Kirchenraum aufzubauen. Außerdem hatte ich über die Jahre so viele verschiedene kleine Instrumente gesammelt, die super dazu passen.“ sagte Quaas. Nach Absprachen mit Pastor Hauschild und der Familienbildungsstätte findet daher seit 2017 ungefähr acht bis zehn Mal pro Jahr das Babysingen statt, nur in den Jahren der Corona-Pandemie mussten die Termine eingeschränkt werden.

Daher trafen sich am 6. Dezember 2023 15 Mütter mit ihren Babys gegen 11 Uhr in der wunderschön weihnachtlich geschmückten Albanikirche. Zuvor hatte die Gruppenleiterin Frau Quaas in der gesamten Kirche verschiedene kleine oder auch größere Instrumente wie Rasseln, Glöckchen, Trommeln, Klangschalen oder sogar einige Imitationsinstrumente platziert. Zuerst sitzen alle zusammen in einem Kreis am Altar, wo jedes Kind mit einem Klang und einem kleinen Lied in der Runde begrüßt wird. Danach stimmt Beate Quaas nacheinander fünf Kinderlieder an und schafft es bei einem Lied sogar, die Mütter im Kanon singen zu lassen. Damit sind sowohl Mütter als auch Kinder angekommen und nun geht es daran, die verschiedenen bereitgelegten Instrumente zu entdecken. Es ergießt sich ein wunderbares Wirrwarr aus verschiedensten Klängen, Geräuschen und auch Gesprächen durch die Kirchenräume. Die Mütter zeigen ihren Babys die verschiedensten Instrumente, lassen sie diese anfassen, teilweise auch selbst ausprobieren und gelegentlich kommt es auch vor, dass die Instrumente bezüglich ihrer Essbarkeit überprüft werden. Jedoch nur mit geringem Erfolg. 

Dieser Moment des freien Spaziergangs in der Kirche gibt den Müttern auch die Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen. Beim gemeinsamen Ausprobieren der Instrumente lässt sich ein Gespräch sehr leicht und schnell anfangen. Einige Mütter waren schon einmal dabei, aber es sind auch viele unter ihnen die zum allerersten Mal da waren. Nach ungefähr 20 Minuten kommen die Mütter mit ihren Babys dann wieder vor dem Altar zusammen. Es werden erneut einige Kinderlieder angestimmt, wenn auch diesmal ohne Kanon. Zum Schluss stehen sie alle mit ihren Kindern auf dem Arm im Kreis, singen und tanzen dabei rhythmisch umher. Ganz zum Abschluss wird dann noch gemeinsam ein Verabschiedungslied gesungen und alle verabschieden sich bis zum nächsten Mal. 

Doch danach beginnt kein großer Aufbruch. Im Gegenteil, viele Mütter verbleiben in der Kirche, unterhalten sich weiter oder schauen sich mit ihrem Kind die Kirche an. Erst nach und nach verlassen sie alle die Kirche. Frau Quaas lässt ihnen dabei auch genügend Zeit, obwohl die Kirche St. Albani sonst nicht offen steht. Viele Mütter entschließen sich auch gleich dazu, noch einen gemeinsamen Spaziergang dran zu hängen oder verabreden sich dazu. Somit endet das Babysingen nach ungefähr einer Stunde nach und nach.

Es ist eine wunderbare Veranstaltung nicht nur für die musikalische Frühgewöhnung oder das Bekanntmachen der Kinder mit einem Kirchenraum, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit, andere Erziehende kennenzulernen, in einer Situation, die sonst nicht zustande kommen würde.

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Babysingen in St. Albani
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Babysingen in St. Albani

Dieser Artikel erschien zuerst im Magazin des Kulturbüro Göttingen. Redaktionell verantwortlich sind das Kulturbüro Göttingen sowie dessen Autor:innen.
Autor:in

Richard Kneffel

Journalist und Autor beim Kulturbüro Göttingen

Im Artikel genannt

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