Wunderbare britische Klänge in der Jacobikirche

Karfreitagsandacht zur Todesstunde Jesu

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In gut 60 Minuten wird die Passionsgeschichte vom Evangelisten, aber teilweise auch vom Chor erzählt. Das Werk ist in fünf Kapiteln oder auch „Gospels, von Wood auch „Lektionen“ genannt, gegliedert: das letzte Abendmahl, Gethsemane und der Verrat, der Prozess vor dem Hohepriester, der Prozess vor Pilatus und die Kreuzigung. Jeder Gospel wird von einem Hymnus eingeleitet. Im liturgischen Rahmen ist eigentlich vorgesehen, dass die Gemeinde diesen Hymnus mitsingt. Da die Melodien aber im deutschsprachigen Raum unbekannt sind, hat der Kammerchor St. Jacobi diesen Part übernommen.

Die Komposition ist wahrlich „very british“: groß und erhaben, inniglich und anmutend – ganz der englischen Chortradition folgend.

Stefan Kordes ist es gelungen, diesen Klang seinem Kammerchor zu entlocken. Obwohl nur ungefähr 30 Sängerinnen und Sänger Platz auf der Orgelempore fanden, entwickelte sich ein großer Chorklang – gepaart mit einer hervorragenden Textverständlichkeit.

Mit Bravour gemeistert

Kordes setzte auch eine andere Tradition fort: immer wieder betraut er Mitglieder seiner Chöre mit kleineren und mitunter auch größeren Solopartien. So sangen Nik Myers als Evangelist und Christian Neofotistos als Jesus große Partien. Kurt Heyser, Jan Hermelink, Uta Callies, Renate Sander, Marc Nitschmann und Christian Göge übernahmen kleinere Rollen im Evangelium. Alle haben ihre Partie mit Bravour gemeistert.

Friedhelm Flamme zauberte aus der großen Ott-Orgel wunderbare britische Klänge.

Besondere Erwähnung sollte noch der Text zum Stück auf dem Programmzettel finden. Daniel Göske hat darin anschaulich und fundiert das Werk beschrieben und erläutert.

Die Kantorei und der Kammerchor St. Jacobi sind vom 24. bis zum 26. Mai im Rahmen des 10. Bach-Festes zu hören. Auch die Aufführung der Bach-Kantaten in diesen Bach-Festen ist eine schöne Tradition.

Näheres zu den Terminen der Kantorei auf der Spielplan-Seite des Kulturbüros und unter jacobikantorei.de

Dieser Artikel erschien zuerst im Magazin des Kulturbüro Göttingen. Redaktionell verantwortlich sind das Kulturbüro Göttingen sowie dessen Autor:innen.

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