Alternative Rock made in Einbeck

Die Bands Endless Horizon und Wasted Origin haben sich musikalisch viel vorgenommen.

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Was haben bekannte und beliebte Bands wie Evanescence, Nightwish, Juli oder Silbermond gemeinsam? Richtig, sie alle setzen beim Gesang auf stimmlich starke Frauen. Und auf Musiker, die ihr Handwerk verstehen und mit Herzblut ausüben. So auch bei den Bands Endless Horizon und Wasted Origin. Beide Formationen haben ihr musikalisches Zuhause in der ehemaligen Hansestadt Einbeck im Landkreis Northeim. Von dort machen sie sich auf, die Musikwelt mit ihrem Können zu bereichern.

Es ist ja üblich, Künstlerinnen und Künstler in bestimmte Genre-Schubladen zu stecken. Alternative Rock ist die entsprechende, die sich die jungen Leute selbst ausgesucht haben. Eine Schublade, die in den fortgeschrittenen Siebzigern des vergangenen Jahrhunderts ihren Ursprung hatte. Und die später dann als Sammelbegriff für verschiedene Formen der Pop- und Rockmusik – jenseits gewohnter Strukturen – fungierte. „Female-Fronted Alternative Rock aus Einbeck“ (Endless Horizon) beziehungsweise „Melodic Alternative Rock made in Germany“ (Wasted Origin) – so ist es auf den jeweiligen Seiten im Netz zu lesen. Für mich gelten andere Kategorien. Ich muss den Spaß am Musik machen fühlen, hören und sehen können. Das Glitzern in den Augen, wenn Bandmitglieder über ihre Leidenschaft sprechen und auf der Bühne alles für ihre Fans geben. Nun, diese angelegten Maßstäbe erfüllen die zwei Gruppen spielend.

Neben den bereits genannten Gemeinsamkeiten gibt es noch weitere. Da ist zum einen Gitarrist Luis Melching, der bei beiden Kombos die Saiten zupft. Während Endless Horizon noch ihrer Teilnahme am Musikwettbewerb „LOCAL HEROES“ entgegenfiebert, blickt Wasted Origin auf eine sehr erfolgreiche Teilnahme am genannten Wettbewerb im Jahre 2019 zurück. Dabei erspielte sich die Band einen Platz auf dem Siegertreppchen, genauer gesagt den 3. Platz im Landesfinale Niedersachsen. Höchste Zeit also, die Bands einem breiteren Publikum näher vorzustellen.

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Bandfoto Wasted Origin
Lizensiert gemäß Alle Rechte vorbehalten von CANISLUPICS als "Wasted Origin"

Wasted Origin, das sind (v.l.n.r.) Robin, Christian, Jana, Luis und Hendrik

Zunächst erstmal die blanken Fakten. Bitte stellt euch kurz steckbriefartig vor. Für unsere Leserinnen und Leser ist auch immer ganz interessant zu wissen, was ihr denn im „echten“ Leben so macht?

 

Endless Horizon (EH) – Gründungjahr: 2020 Wasted Origin (WO) – Gründungsjahr: 2018
Besetzung: Besetzung:
Bianca-Patricia Herrmann (Gesang/IT Account Manager) Jana Melching (Gesang/Erzieherin)
Luis Melching (Gitarre/Ausbildung Sozialassistent) Luis Melching (Gitarre/Ausbildung Sozialassistent)
Simon Schoppe (Gitarre/Verladung & Produktion) Robin Skopljak (Gitarre/Logistik)
Eike-Andre Bruns (Bass/Handelsfachwirt) Christian Biber (Bass/IT-Bereich)
Jona Spohr (Schlagzeug/Student) Hendrik Grötzner (Schlagzeug/IT-Bereich)
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Bandfoto Endless Horizon
Lizensiert gemäß Alle Rechte vorbehalten von Robert Kosmas

Endless Horison, das sind (v.l.n.r.) Simon, Bianca-Patricia, dahinter oben links Eike-Andre, rechts neben Bianca-Patricia ist Luis, oben rechts Jona

Einbeck ist eure musikalische Basis?

EH: Ja! Einbeck ist von Anfang an unser Zuhause gewesen, obwohl nicht alle aus Einbeck kommen. Unser Eike kommt aus Hildesheim und Simon aus Delligsen.

WO: Genau, wir kommen alle aus Einbeck oder der näheren Umgebung.

 

Alternative Rock wurde schon als euer Genre benannt. Geht es noch ein bisschen genauer?

EH: Wir machen Alternative Rock mit Metaleinflüssen. Unsere Musik ist schon vielfältig, weswegen wir uns im Alternative-Bereich am wohlsten fühlen.

WO: Auch wir sind am Alternative Rock angelehnt. Unser Stil ergibt sich aus unserer musikalischen Prägung. Unser Songwriting ist beeinflusst durch Vorbilder wie Paramore und Flyleaf, Rise Against, Heißkalt oder auch The Pretty Reckless. Wir versuchen unser eigenes Genre zu finden. Mal gucken, wann es uns gelingt.

 

Was war bislang der größte Erfolg? Wenn es CDs gibt, wie heißt die aktuelle?

EH: Unser größter Erfolg dieses Jahr war ein paar Auftritte zusammen zu bekommen, obwohl wir noch ziemlich am Anfang sind. Wir haben noch keine Aufnahmen oder gar eine CD. Wir haben Proberaum-Videos, die wir über Social-Media pushen. Dennoch durften wir im Göttinger Club „EXIL“ am 21. Juli unseren ersten Auftritt mit den Bands namens Phantombild und Spit feiern. Eventuell dann nach Hannover im Landesfinale des LOCAL HEROES das Land Niedersachsen vertreten. Außerdem sind wir am 12. September im Studio und machen unsere ersten Aufnahmen. Wir würden sagen, es läuft.

WO: Unsere aktuelle CD ist „Holy Water“. Neben LOCAL HEROES waren die größten Erfolge unsere Musik in einem Musikvideo zu vollenden und unsere eigene Mini-Tour gestemmt zu haben. Wir setzen uns immer wieder neue Ziele und haben immer wieder was in petto und natürlich auch was Neues...

Das Musikvideo zum Wasted Origin Song „Just Five Minutes“ wurde in Einbeck und im Oberharz gedreht.

Warum sollte man unbedingt eure Konzerte besuchen, eure Musik hören?

EH: Wir versprechen viel Energie, coole Shows, harte Instrumentals, starke Vocals und freche Screams. Es macht einfach Bock und davon sollte man sich selber überzeugen! Unser Motto ist: Es ist nicht nur ein Konzert, es ist eine Party. Wir wollen, dass jeder, der kommt, sich gut fühlt und verschwitzt und glücklich nach Hause geht.

WO: Weil wir live viel geiler sind als auf Scheibe und wir gerne Menschen zusammenführen und die Auftritte dafür eine Plattform stellen. Weil uns die Musik wichtig ist und wir es live transportieren können, zum Beispiel beim Merchstand – das ist für uns ein Ort der Begegnung. Wir stehen dort nach jedem Gig für alle Musikliebhaberinnen und Musikliebhaber bereit.

 

Warum macht ihr überhaupt gemeinsam Musik, wie seid ihr zur Musik gekommen, was treibt euch an?

EH: Wir machen alle schon seit Jahren Musik, hatten schon diverse Bands/Projekte davor oder haben sie immer noch. Das alles war eigentlich ein sehr glücklicher Zufall. Die Bandbesetzung sah vor zwei Jahren noch ganz anders aus. Bianca kam Anfang 2022 dazu, als die Ex-Sängerin Denise sich dazu entschied auszusteigen. Jona haben wir über Ebay quasi „abgeholt“ und Luis stand auf einmal im Proberaum und war dann unser Gitarrist. Eike und Simon gehören noch zur ursprünglichen Besetzung. So wie wir jetzt aber aufgestellt sind, ist das absolut witzig. Wir verstehen uns richtig gut, und es macht auch einfach immer Bock, da wir zudem die gleichen Ziele verfolgen. Und genau das treibt uns auch an: Konzerte spielen, Menschen kennenlernen, Spaß haben, aber auch die gewisse Verantwortung tragen, die Musik machen so mit sich bringt: Organisation, Planung, Kommunikation usw. Es ist einfach cool und Talent muss man ausnutzen. Und wenn man es in einer coolen Konstellation tun kann und dabei auch noch tolles Feedback erhält, ist alles top.

WO: Uns wurden Dirnen, Alkohol und Koks versprochen. Der Alkohol ist da. Nein, Spaß, die Menschen, die zu unseren Konzerten kommen und mit uns Zeit verbringen. Die Begegnungen.

Was steht als Nächstes an – neue CDs, Auftritte usw., was möchtet ihr musikalisch noch erreichen?

EH: Am 09. September vertreten wir erstmal unseren Landkreis Northeim beim LOCAL HEROES-Wettbewerb in der Multifunktionshalle in Einbeck. Am 12. September sind wir für einen Tag im Studio als Versuchskaninchen bei einer Prüfung und nehmen unsere erste Single auf, die natürlich dann auch großzügig präsentiert wird – seid gespannt. Am 23. September spielen wir im Alfeld Rockt Cafe als Support und am 06. Oktober haben wir nochmal Heimspiel auf dem Eulenfest in Einbeck. Das wird nice! Im besten Fall fahren wir am 07. Oktober nach Hannover ins Musikzentrum, falls wir am 09. September gewinnen sollten. Wir wollen definitiv nochmal Merch-Artikel gestalten lassen und die restlichen Lieder noch aufnehmen, so dass wir eine EP herausbringen können. Da sind wir schon dran das Ganze zu organisieren und zu planen, nur gute Dinge brauchen Zeit.

WO: Das Jahr 2023 haben wir als Jahr der Fokussierung genutzt, da wir nicht so viele Konzerte spielen konnten wie wir wollten. Die letzten Monate war es daher stiller um uns geworden. Aber wir sind nun aufgeladen mit neuer Kraft. Wir starten wieder voll durch und hatten bereits am 02. September einen Auftritt beim Christopher Street Day in Goslar. Als Band sind wir sehr zufrieden mit unserem Auftritt. Goslar ist durch unser Management Meteor und unsere Techniker von RET quasi unsere zweite Heimat geworden. Es war eine wunderbare und vielfältige Veranstaltung. Wir haben wirklich coole Leute kennengelernt und uns sehr gefreut bei so einem bunten Gig dabei sein zu können. Insgesamt also wirklich ein Erfolg. Würden wir immer wieder machen. Aktuell arbeiten wir an neuen Ideen und hoffen, dass sie bald Früchte tragen werden.

 

Gibt es Wünsche für die Zukunft, wo seht ihr euch als Band in fünf Jahren?

EH: Wir wünschen uns MEHR: Mehr Auftritte, raus aus der Einbecker Gegend, mehr Aufnahmen, mehr Menschen erreichen, mehr von dem guten Zeug. Wir sind eher so eine „Go with the flow“-Band: Schon konzentriert auf die Zukunft, aber eher auf die zeitnahe, so zum Beispiel nächstes Jahr, das ist für uns greifbarer. Aber natürlich wünschen wir es uns, dass wir in fünf Jahren einen gewissen Status erreicht haben und einfach ganz anders aufgestellt sind als jetzt. Wir geben uns große Mühe, dass ihr in fünf Jahren noch mehr von uns hört und seht.

WO: Wir würden gerne den Blick über den Tellerrand werfen und auch in weit entfernteren Regionen auftreten. Natürlich nur als Kick-off für die Welttournee. Wer Bock hat uns zu buchen – wir haben Lust auf neue Herausforderungen – meldet euch gern bei uns.

 

Wie seid ihr eigentlich auf eure Bandnamen gekommen?

EH: Wir hießen ursprünglich „No Return“. Da sich aber die Besetzung geändert hat und wir neu starten wollten, war ein neuer Bandname fällig. Endless Horizon – weil der Horizont kein Ende hat und unsere Leidenschaft zur Musik auch nicht.

WO: Wasted Origin klingt cool, den Namen gab es noch nicht bei Google.

Eine Frage an Endless Horizon: Ihr spielt ja bei LOCAL HEROES am 09. September. Wie seid ihr dazu gekommen und wie fühlt ihr euch dabei dort aufzutreten?

EH: Genau! Wir wurden tatsächlich von unserem lieben Sascha Mordtmann empfohlen – er hat uns mal eine zeitlang gecoacht – wir sind mit reingerutscht sozusagen. Wir fühlen uns bereit, die Bühne der Multifunktionshalle in Einbeck auseinanderzunehmen und hoffen, ihr kommt zahlreich vorbei, um mit uns zu feiern!

 

Für unsere Leserinnen und Leser wäre es natürlich toll, Links zu Hör- und Sehproben eurer Bands zu bekommen. Wo sind die denn zu finden?

EH: Für unsere Band am besten die Social-Media Kanäle für's Erste bitte abchecken! Sobald wir im Studio waren, gibt es mehr Input!

 

Okay, dann vielen Dank für das nette Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

Autor:in

Ralf Gießler

Journalist und Autor des kulturis-Magazins

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