Die Verwandlung

So geht es nicht weiter. Wir müssen versuchen, es loszuwerden.

Gregor Samsa ist Handlungsreisender in Sachen Tuch und in dieser Funktion nach dem Bankrott der väterlichen Firma alleiniger Finanzierer des Familienlebens, zu dem seine Mutter, sein Vater und seine Schwester Grete gehören. Doch eines Morgens, als er aus unruhigen Träumen erwacht, findet er sich zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt und damit unfähig, seiner Arbeit weiter nachzugehen, sich richtig zu bewegen oder außerhalb seines Zimmers ein auch nur annähernd normales (soziales) Leben zu führen. Mit dieser ungeheuerlichen Verwandlung verändert sich nicht nur Gregors Dasein und Leben, sondern auch das der Familie, die sich darum bemüht, die veränderte Situation nicht nach außen dringen zu lassen, sich selbst irgendwie zu versorgen und ein neues Verhältnis zu dem nicht mehr altbekannten Sohn und Bruder zu entwickeln. Ganz unterschiedlich sind ihre Strategien, mit dem Unfassbaren und der sie einigenden Überforderung und Ohnmacht umzugehen: Während Grete beispielsweise versucht, Gregor gut mit Essen zu versorgen, räumt die Mutter das Zimmer aus, um dem Sohn mehr Platz zu verschaffen, und der Vater wird gewalttätig. Nach und nach aber kommen sie abgesprochen überein, das Schicksal anzunehmen, Gregor links liegen zu lassen, sich aktiv um sich selbst zu kümmern, das Leben anzugehen, statt es auszuhalten und sich selbst mehr zuzutrauen. Als das »ungeheuere Ungeziefer« schließlich stirbt, brechen die drei zu einem Ausflug ins Grüne auf und sehen einer positiven Zukunft entgegen.

Franz Kafkas Erzählung gehört zu den Texten der Weltliteratur, die wohl mit die meisten Interpretationen erfahren haben. Im Zentrum steht dabei oft die geheimnisvolle und außergewöhnliche Figur des Gregor Samsa. In Philipp Löhles Adaption wird allerdings die Familie um ihn herum mit all ihren Verwicklungen, Ängsten und Sehnsüchten stehen.

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