Vor Sonnenaufgang

erschütternd, dass es für das Leben, wie es ist, nicht bessre Gründe gibt

Vor Sonnenaufgang, ein vager Zeitraum, in dem die nächtlichen Schatten verblassen, das verheißungsvolle Licht des jungen Tages noch nicht erstrahlt. Die Dämmerung ist eine Übergangszeit, in der sich Vergangenheit und Zukunft begegnen.
Die Familie des Unternehmers Egon Krause scheint für die Zukunft gut gerüstet. Krause und seine Frau Annemarie haben sich aus dem Geschäftsleben zurückgezogen. Die Firma, mittlerweile geführt von Schwiegersohn Thomas, sichert ein komfortables Einkommen für alle. Thomas und seine Frau Martha, Krauses Tochter aus erster Ehe, erwarten ein Kind, dessen Geburt unmittelbar bevorsteht. Marthas Schwester Helene ist extra aus der Stadt in die heimatliche Provinz gekommen, um das Ereignis nicht zu verpassen. Und plötzlich steht da noch Alfred auf der Terrasse, Thomas‘ Freund aus Studientagen, der sich wundert, dass Thomas mit rechtspopulistischen Parolen Lokalpolitik betreibt. Doch die Familienidylle ist trügerisch.
In Ewald Palmetshofers »Vor Sonnenaufgang« wird der Zerfall einer bürgerlichen Familie zur Chiffre für die Erosion der Gesellschaft. Die Familienmitglieder haben sich längst gegenseitig verloren, stehen vereinsamt in ihrem Leben. Wenn die Sonne aufgeht, stehen sie im grellen Licht des Tages, dem jede Verheißung fehlt.

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