Nicht nur Berlin, Hamburg oder Bremen – auch Göttingen hat eine koloniale Vergangenheit: Göttinger Bürger*innen handelten mit Waren aus den Kolonien, organisierten Kolonialausstellungen und –vorträge; in Göttingen stationiertes Militär kämpfte in Kolonialkriegen und Göttinger Professoren setzten sich bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs für die Wiederetablierung kolonialer Herrschaft ein.

Welche Rolle spielte der Kolonialismus zwischen 1871 und 1945 und welche kolonialen Spuren lassen sich bis heute in unserer Universitätsstadt finden? Diesen zentralen Fragen widmen sich Studierende der Universität Göttingen unter der Leitung von Dr. Karolin Wetjen und Charlotte Prauß. In Kooperation mit dem Städtischen Museum und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Iris Olszok erarbeiteten die Studierenden anhand von historischem Quellenmaterial eine Ausstellung zum Kolonialismus in Göttingen.

Anhand von Biographien Göttinger Bürgerinnen und Bürger, wie Hedwig Rohns, Friederike Fricke oder Curt von François, aber auch den Mitgliedern des Göttinger Kolonialvereins, Kolonialwarenhändler*innen und Sammlern erzählt die Sonderausstellung wie alltäglich Begegnungen mit dem Kolonialen waren. Die Biografien, darunter Göttinger Professoren wie Percy Ernst Schramm und Hans Plischke, zeigen, wie koloniale Ideen entwickelt und verbreitet wurden.

 

In der etwa einstündigen Führung mit Charlotte Prauß, M. A., Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Mittlere und Neuere Geschichte und eine der Kuratorinnen der Ausstellung werden einzelne Personen und Kontexte näher beleuchtetund ein Dialog zu kolonialen Verbindungen und Spuren in Göttingen eröffnet.

Dauer
1 Stunde
Veranstaltungssprache

Deutsch

Nächste Termine

Nächste Termine

Vergangene Termine

Kontakt

Kommentare

Kommentare

Ähnliche Angebote

Ähnliche Angebote
  • Bild
    Foto aus der Ausstellung: Göttingen kolonial. Zwei Frauen schauen in eine Vitrine, im Hintergrund hängt ein gerahmter Herbarbogen

    Göttingen kolonial. 1870 - 1945

    Offene Führungen

    Nicht nur Berlin, Hamburg oder Bremen – auch Göttingen hat eine koloniale Vergangenheit: Göttinger Bürger*innen handelten mit Waren aus den Kolonien, organisierten Kolonialausstellungen und –vorträge...

  • Bild
    Das Bild eine zerfallenen Holzbaracke vor einem Haus.

    Zwangsarbeit und KZ-Terror in Südniedersachsen

    Eine Führung durch die Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit“

    Das mörderische System der nationalsozialistischen Konzentrationslager erstreckte sich bis nach Südniedersachsen. Zwei große Außenkommandos des KZ Buchenwald befanden sich in Brunshausen bei Bad...

  • Bild
    Plakat Tag des offenen Denkmals KZ-Gedenkstätte Moringen

    Tag des offenen Denkmals am 08.09.2024

    Geführter Rundgang und Blick auf die Sammlung zum Frauen-KZ Moringen

    „Anlässlich des Tag des offenen Denkmals bietet die KZ-Gedenkstätte drei Rundgänge zum Frauen-KZ Moringen an. Im Rahmen des Rundgangs zum historischen Ort der Moringer KZ werden einzelne Objekte aus...

  • Bild
    Ein Bild des Werksausweises von Sisto Quaranta, der in Rhumspringe leben musste. Auf der rechten Seite ist ein Bild eine jungen Mannes. Der Ausweis ist metallern eingefasst.

    Wie Sklaven behandelt. Italienische Gefangene in Südniedersachsen

    Eine Führung durch die Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit“

    Etwa 60.000 Menschen mussten während des Zweiten Weltkriegs in Göttingen und Umgebung Zwangsarbeit leisten. Sie kamen aus allen Teilen Europas. Nach dem Sturz Mussolinis 1943 machte die deutsche...

  • Bild
    Eine Gruppe von Menschen steht auf dem Schwarz-Weiß Bild neben einem Kreuz auf einem Friedhof hinter einer Grabanlage. Vorne steht ein Priester mit einem Buch.

    Aufbruch ins Ungewisse: Zwangsarbeiter*innen nach ihrer Befreiung

    Eine Führung durch die Ausstellung mit Annegrit Berghoff und Arndt Kohlmann, Mitarbeiter*innen der Ausstellung

    Am 8. April 1945 wird Göttingen von der US-Armee eingenommen, größtenteils kampflos. Mehrere tausend Zwangsarbeiter*innen in der Region Südniedersachsen kommen frei. „Oh, alle waren so erfreut zu...

  • Bild
    Das Museumsgebäude

    Zeitzeugenpodium zu Fluchten aus der DDR

    „Seit der Gründung im Jahr 1995 nutzten mehr als 1.500.000 Gäste die Bildungsangebote innerhalb und außerhalb des Museums. In diesem Jahr wurde die Marke von 900.000 verkauften Tickets für die...